Das In-Person-Sammeln von Spitzenpolitikern (für mich sind das Staatsoberhäupter, Regierungschefs, Außenminister) aus aller Welt war in früheren Jahren eine relativ entspannte Geschichte. Natürlich gab es auch Personenschutz, aber man kam dennoch meist gut an die Politiker heran, die fast alle auch gern Autogramme gaben. In Berlin waren es in den 90'er Jahren nur 3 In-Person-Sammler auf diesem Gebiet. Gute Sammelorte waren Hotels, politische Veranstaltungen und vor allem das "Rote Rathaus", wo der Regierende Bürgermeister die Staatsgäste empfängt. Der ehemalige Regierende Bürgermeister von Berlin, Eberhard Diepgen, kannte uns schon sehr gut und ließ uns auch auf der Rathaustreppe neben den Pressevertretern stehen. Manchmal brachte er die Staatsgäste sogar zu uns und stellte uns als Autogrammsammler vor.
Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 änderte sich die Situation grundlegend. Sogar ein Vize-Premierminister von Madagaskar (kennt den überhaupt jemand?) wurde abgeschirmt wie ein US-Präsident. Umfangreiche Absperrungen an Hotels und allen Veranstaltungsorten sorgten dafür, dass ich das Sammeln auf diesem Gebiet nahezu völlig eingestellt habe. Man kann zwar teilweise noch innen im Hotel sammeln, aber dort ist man bei mehrmaligem Auftreten auch schnell "verbrannt".
Problemlos ist dagegen meist das In-Person-Sammeln von deutschen Spitzenpolitikern. Vor allem in Wahlkampfzeiten suchen sie sogar den persönlichen Kontakt und schreiben gern Autogramme. Da seit sehr vielen Jahren per Post gern nur Autopen-Autogrammkarten verschickt werden, lohnt sich das In-Person-Sammeln natürlich umso mehr.